Hier sehen Sie die Testkriterien nach denen wir den E Scooter Test durchführen. Neben der ausführlichen Beschreibung haben wir einen umfangreichen Datensatz zu jedem E Scooter angelegt. Anschließend haben wir einen eigenen Prüfstand aufgesetzt und umfangreiche Daten in Praxis-Fahrtests generiert. Dabei testen wir die E Scooter auch hinsichtlich ihrer Gelände- und Witterungstauglichkeit. Die Ergebnisse in den unterschiedlichen Kategorien fliessen schließlich allesamt in unsere Gesamtbewertung ein.

Vorbemerkungen: Den ersten Testlauf haben wir im Oktober 2018 durchgeführt. Einen zweiten Testlauf mit weiteren E Scootern werden wir in Kürze durchführen, sobald es die Witterung zuläßt. Mehrere E Scooter aus dem ersten Testlauf nehmen wir als Kontrollgruppe mit in den zweiten Testlauf auf. Im Übrigen haben wir alle E Scooter in unserer Redaktion ständig in Nutzung. Das heißt wir führen quasi einen Dauertest an den Elektrorollern durch. Erkenntnisse daraus bauen wir natürlich in die Testberichte mit ein.

 

Die E Scooter Daten

Legende Datensatz:

Die Motorleistung in Watt gibt als erstes einen ungefähren Aufschluss über die Stärke des Motors und somit des E Scooters insgesamt. Viel wichtiger hingegen ist im Vergleich dazu die Maximale Motorleistung, auch Spitzenabgabe in Watt genannt. Die Motorleistung in Watt ist die Durchschnittsleistung des Motors über einen bestimmten Zeitraum. Die augenblickliche Entfaltung hingegen wird in der Spitzenwattabgabe wieder gegeben.

Volt mal Ampere ergibt Watt. Diese einfache Formal sagt jedoch nichts über den Wirkungsgrad des jeweiligen Motors aus, also wieviel Leistung letztlich in den Antrieb gelangt.

Die Akkukapazität in Wattstunden (Wh) sagt etwas über die Größe des Akkus aus. Dies lässt allerdings noch keine direkten Rückschlüsse zu auf die tatsächliche, höchstmögliche Reichweite. Diese hängt letztlich ab von diversen Faktoren, insbesondere auch vom eigenen Fahrverhalten.

Die Maximale Geschwindigkeit im Bereich Daten ist zunächst einmal eine Herstellerangabe. Wie sich im Rahmen unserer Tests herausstellte, kann die maximale Geschwindigkeit im Praxis-Einsatz allerdings beträchtlich variieren. In diesem Zusammenhang ist auch drauf hinzuweisen, das viele Tachos nicht die genaue Geschwindigkeit wiedergeben.

Mit der Einteilung der Fahrstufen ist in den meisten Fällen gemeint, dass man die maximale Geschwindigkeit des E Scooters auf verschiedene Werte festlegen kann. In manchen Fällen kann man über die Fahrstufen aber auch die Stärke des Motors definieren. Dies ist von Modell zu Modell unterschiedlich.

Die Maximale Reichweite ist ebenfalls zuerst einmal eine Herstellerangabe. Der reale Wert im Alltag ist hingegen so gut wie immer viel niedriger. Er hängt von vielen Faktoren ab. Hier einige davon: Systemgewicht (Fahrer plus Fahrzeug plus Ladung), Fahrweise (viel oder weniger beschleunigen), Steigung, Fahrtwind und Rollwiderstand, maximale Geschwindigkeit,...

Das Gewicht des E Scooters lässt letztlich u.a. grobe Rückschlüsse darauf zu, wie transportfähig und agil er ist. Jedoch liefert das Gewicht nur einen ersten Anhaltspunkt, denn Trolley Funktionen und andere Features können den mobilen Einsatz erheblich erleichtern.

Die Federung eines E Scooter ist immens wichtig. Durch sie werden Unebenheiten und raue Oberflächen ausgeglichen. Mag es für kurze Strecken relativ unwichtig sein, ist dieser Faktor bei langen Fahrten und / oder bei unebenen Gelände umso wichtiger. Achten Sie bei kurzen Testfahrten auf diesen Umstand.

Die Größe der Reifen ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Faktor. Kleine Unebenheiten können schnell zu Schlaglöchern werden. Luftreifen haben einen deutlich größeren Federungskomfort im Vergleich zu Hartgummireifen, da sie kleine Unebenheiten einfach wegschlucken. Generell gilt: Umso größer die Reifen, desto besser. Letztlich sind große Reifen auch ein Sicherheitsfaktor, da z.B. Bordsteinkanten, auch wenn sie bereits gesenkt sind, so sicherer passiert werden können.

Die Anzahl der Bremsen gibt in der Realität keinen Hinweis darauf, wie gut der E Scooter zu bremsen ist. Motorbremsen alleine sind eher ein Indiz für ein schlechtes Bremsverhalten. Eine Kombination aus Motorbremsen und anderen Bremsen ist hingegen schon ein Hinweis auf bessere Bremskraft. Neben Scheibenbremsen kommen auch Trommelbremsen und sogar Hydraulikbremsen zum Einsatz.

Rekuperation besitzen die wenigsten E Scooter. Sie führt die überschüssige Energie beim Bremsen zurück in das Antriebssystem. Dies soll letztlich zu einer Verlängerung der Reichweite führen. Der Effekt ist jedoch relativ gering. Außer man hat lange Abfahrten vor sich und kann ordentlich lange bremsen.

Eine hintere Fußbremse ist ein typisches Feature vom klassischen Tretroller. Das ist zumeist sehr bequem. Allerdings ist nicht jeder Elektroroller mit einer Fußbremse ausgestattet.

Ein Seitenständer sollte eigentlich jeder Tretroller haben. Normalerweise werden Seitenständer nach hinten weggeklappt. Einige besitzen auch eine zusätzliche Feder im Ständer.

Ein Tacho besitzt ebenfalls fast jeder E Scooter. Zumeist werden hierüber auch Einstellungen vorgenommen.

Licht am E Scooter ist bei dunklen Lichtverhältnissen natürlich sehr wichtig. Während die Rückleuchten mit Bremslichtern fast schon Standard sind, ist das Vorderlicht eher selten bei Auslieferung mit enthalten.

Radstand, Trittbretthöhe, Bodenfreiheit, Lenkerbreite und Lenkerhöhe ab Trittbrett verraten einiges über Ergonomie aber auch Fahrstabilität der Elektro Scooter. Vor allem eine niedrigere Trittbretthöhe und eine große Lenkerbreite wirken auf die Fahrstabilität direkt ein und verbessern sie deutlich. Daher haben wir diese Werte für den Test selbst neu vermessen.

Die maximale Zuladung begrenzt das Gewicht von Fahrer und E Scooter. Umso schwerer das Systemgewicht, umso langsamer ist auch der E Scooter samt Fahrer.

 

Der E Scooter Fahrtest

Legende Fahrtest:

Die Ausgangssituation: Unseren Fahrtest haben wir auf einer geraden, ebenen Straße durchgeführt. Alle E Scooter waren maximal mit Strom gefüllt und haben ab dem Start des Tests gleiche Strecken zurückgelegt. Die Tests wurden zudem bei Windstille und Trockenheit durchgeführt.

Wir haben als erstes die maximale Geschwindigkeit getestet. Hierzu sind wir ca. 300 Meter in eine Richtung und zurückgefahren. Dieses mit jeweils zwei Fahrern unterschiedlichen Gewichts. Aus dieser Differenz läßt sich bereits die Leistungsstärke des E Scooters ablesen.

Die Beschleunigung haben wir in unterschiedlichen Abständen gemessen. Da die Endgeschwindigkeit nach 10, 15, 20 und 40 Metern nicht genau zu messen war und zu viele Fehlerquellen enthielt (ungenaue GPS Daten, ungenaue Tachowerte), haben wir hier jeweils den Zeitraum gemessen, in der die Strecke ab Stand zurückgelegt wurde. Hier ergeben sich deutliche Unterschiede. Bei einigen war die Anfangsbeschleunigung recht hoch, andere beschleunigten erst auf den letzten Metern deutlich.

Wichtig war uns auch die Bremswege der E Scooter herauszuarbeiten. Da sehr unterschiedliche Bremskonzepte vorliegen, ist die Reduktion auf den Bremsweg doch recht aussagekräftig. Hier haben wir die E Scooter jeweils mehrere Male den Bremstest machen lassen, um so den geübten Fahrer an das Bremskonzept des E Scooters optimal anzupassen. Einige E Scooter haben überraschend gute Ergebnisse erzielt, wohingegen andere eher negativ auffielen.

Der Bremsweg bei maximaler Geschwindigkeit ist mit einiger Vorsicht zu genießen, da die Ergebnisse unter den E Scootern schlecht zu vergleichen sind, sondern eher im Zusammenhang zu den vorherigen Bremswerten des jeweiligen E Scooters gesehen werden müssen.

Anschließend haben wir einen Steigungstest vorgenommen. Ausgesucht haben wir uns eine 150m Strecke mit maximal 5% Steigung. Hinzugefügt werden muß, das auf den letzten 10 Metern die Steigung etwas abflachte. Daher konnten die E Scooter wieder etwas Fahrt aufnehmen. Die Testergebnisse spiegeln allerdings erstaunlich gut unseren subjektiven Eindruck bei den Steigungen wieder.

Zu guter Letzt haben wir den Wendekreis jedes E Scooter im Schieben gemessen. Im urbanen Dschungel ebenfalls ein interessanter Wert.

Am Ende unseres doch recht aufwendigen Fahrtests hatten wir dann auch eine qualitative Aussage über die Reichweite des jeweiligen E Scooters.

 

E Scooter Test 2018

 

E Scooter Bewertungen

Bewertung Fahrtest:

Die Ergebnisse aus dem Fahrtest haben wir in unterschiedliche Kategorien gefasst: Geschwindigkeit, Beschleunigung, Steigung, Bremsen,... Den Bereich Gelände haben wir in 5 Geländearten eingeteilt und als eine Kategorie gewertet. Ergonomie, Federung und Agilität ergeben sich aus der Kombination von Datensatz und Fahrtest. Inwieweit ein Tretroller Feeling ohne Motor möglich und praktikabel ist, finden unter der Bewertung Tretroller. Beim Fahrtest vergeben wir maximal 50 Punkte.

Bewertung Gesamttest:

Im Gesamttest haben wir die getesteten E Scooter nach Kriterien beurteilt, die für potentielle Kunden interessant sind: Fahrkomfort, Fahrstabilität, Performance, Design, Transport / Mobilität, Verarbeitung / Qualität. Hier fließen unsere Erkenntnisse aus Datensatz und Fahrtest zusammen. In diesem Bereich vergeben wir maximal 30 Punkte.

Gesamtergebnis:

Wir haben versucht einen sehr kompakten und umfangreichen Test durchzuführen. Einige Faktoren wirken sich z.T. auf unterschiedliche Bewertungen aus - wie zum Beispiel die maximale Geschwindigkeit: Sie findet sich zum einen im Fahrtest wieder, findet aber auch ihren Weg über die Performance in den Gesamttest. Letztlich ist vor allem die maximale Geschwindigkeit ein wichtiger Wert. Genauso wie Beschleunigung und Bremsverhalten. Andere Bereiche dürften für einige Betrachter eher sekundär wichtig sein. Diese kann man dann am besten für sich individuell gewichten. Da wir in diesen Test viel Arbeit investiert haben denken wir, dass er recht ausgewogen geworden ist und allgemeingültige, objektive Aussagen über die jeweiligen Scooter zulässt.