Inmotion L8F im Test

Inmotion L8F E ScooterDen Inmotion L8F haben wir in unseren Test aufgenommen, weil er zum einen durch eine extrem abgefahrene Optik auffällt und zum anderen häufig zu einem sehr günstigen Preis angeboten wird (z.T. unter 700 Euro). Dieser Elektroroller ist mit einer Unmenge an LEDs ausgestattet, die den Scooter sehr futuristisch aussehen lassen. Neben der obligatorischen Front LED gibt es sogar eine durchgängige Beleuchtung direkt im Lenkerholm und ein stylisches Rücklicht mit Bremslichtfunktion. Darüber hinaus ist der Inmotion L8F sogar mit LEDs seitlich in den Griffen ausgestattet, die sich bei Berührung aktivieren! Insgesamt sieht der Roller mit seinen zahlreichen Lichtern schon sehr cool aus, mit diesem Gefährt dürfte man auf der Straße definitiv auffallen.

Eine weitere Besonderheit des Inmotion L8F ist, dass sich diverse Funktionen des Rollers auch via Smartphone-App steuern lassen. Beispielsweise lässt sich die Maximalgeschwindigkeit einstellen oder Lichteffekte können ein- und ausgeschaltet werden. Es besteht sogar die Option, individuelle Farbkombinationen festzulegen – eigentlich eine ganz coole Spielerei. Darüber hinaus kann man sich über die App auch das aktuelle Tempo und die verbliebene Reichweite anzeigen lassen etc. Am Lenker des Rollers befindet sich aber auch eine fest installierte Geschwindigkeits- und Akkustandanzeige.

Hier erst mal die reinen Fakten zum Inmotion L8F:

Laut Herstellerangaben soll der 36V Radnabenmotor im Vorderrad eine Leistung von 250 W haben und eine Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h erreichen. Die Reichweite des Lithium-Ionen Akkus soll bei 25 bis 30 Kilometern liegen (8,7Ah / 36V / 313Wh). Ein echter Pluspunkt ist das niedrige Gewicht von gerade einmal 11,7 Kilogramm – damit kann der Roller im zusammengeklappten Zustand sehr leicht herumgetragen werden. Praktischerweise ist der Scooter sogar mit 2 kleinen Transportrollen ausgestattet, so dass man den L8F im gefalteten Zustand wie einen Trolley hinter sich herziehen kann. Das Gefährt ist mit 8“ Reifen ausgestattet.

Inmotion L8F – Testbericht

Wir unterzogen den Inmotion L8F einem ausführlichen Praxistest unter verschiedenen Bedingungen (ebene asphaltierte Strecken, Schotter, Feldwege & Offroad, Steigungen…). Wir setzten zwei Testfahrer ein – einmal mit einem Gewicht von 75 kg und einmal mit 115 kg.

Gas gegeben wird mit einem Daumengasgriff, der auf den ersten Blick ein wenig billig wirkt, aber seinen Job macht. Beim Beschleunigen wurde dann aber schnell deutlich, dass es ganz klar an Motorpower fehlt. Mit einer Beschleunigungszeit von 9,93 Sekunden auf 40 Meter hat dieser Scooter in unserem Test in dieser Kategorie am schlechtesten abgeschnitten. Selbst die vom Hersteller angegebenen 30 km/h konnten nicht erreicht werden, unser 75 kg Fahrer erreichte auf ebener Strecke gerade noch 25 km/h, unser 115 kg Fahrer brachte es gerade einmal auf ein Tempo von 17 km/h.

Auf Feldwegen kam man noch schlechter vorwärts, da die Reifen recht oft durchdrehten. Außerdem wurde man auf unebenem Untergrund ziemlich stark durchgeschüttelt – von einem wirklich angenehmen Fahrerlebnis kann man hier wohl kaum sprechen. Bei Strecken mit Steigungen versagte der Roller ebenfalls – unsere Testfahrer schafften auf einer 5% Steigung nach 150 Meter nur noch ein Tempo von gerade einmal 16 km/h – der schlechteste Wert in unserem Test.

Auch die Verarbeitung des Rollers konnte unsere Tester nicht wirklich überzeugen, der Scooter wirkte zwar relativ robust, aber irgendwie auch ein wenig klapprig. Nur die Optik mit den unzähligen LEDs kommt schon sehr cool, da waren wir uns einig. Das Problem ist allerdings, dass gerade diese überzogene Beleuchtung viel Energie ziehen dürfte, die man eigentlich besser für den Motor gebrauchen könnte (die Beleuchtung lässt sich zwar via App ausschalten, aber das bringt auch nicht viel). Immerhin braucht man mit diesem Roller nicht befürchten, nachts im Dunkeln übersehen zu werden ;-)

Fazit: Am Inmotion L8F wird deutlich, dass eine abgefahrene Optik leider noch keinen guten Elektroroller ausmacht. Bei diesem Scooter hätte man vielleicht etwas weniger Wert auf Design, sondern stattdessen auf einen kraftvolleren Antrieb legen sollen – mit 250 Watt ist der Roller schlicht und einfach etwas untermotorisiert. Die Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h konnte keiner unserer Testfahrer erreichen, und auch in Sachen Beschleunigung konnte der Roller nicht überzeugen. Bei Strecken mit leichten Steigungen erwies sich der Scooter als noch schwächer. Für den Einsatz auf absolut ebenen, asphaltierten Wegen dürfte der Inmotion L8F gerade noch OK sein, aber für mehr reicht die Motorpower einfach nicht aus. Auch der Federungskomfort ist ziemlich schlecht. Einen Pluspunkt hat dieser Roller allerdings, nämlich das relativ leichte Gewicht und die Tatsache, dass man ihn im kompakt zusammengeklappten Zustand bequem auf Transportrollen hinter sich her ziehen kann – eine gute Lösung. Trotzdem können wir für den Inmotion L8F keine wirkliche Kaufempfehlung aussprechen – trotz des sehr günstigen Preises. Hier sollte man doch eher in einen teureren Elektroroller mit mehr Motorpower investieren, da hat man auf der Dauer ganz sicher mehr von.

Testergebnis

Gesamtpunktzahl 47 (von 80 Punkten), 8. Platz

Fahrtest: 25 (von 50 Punkten), 8. Platz

Gesamttest: 22 (von 30 Punkten), 8. Platz 

UVP des Herstellers: 799 Euro 

Der Inmotion wird von Hammer vertrieben