Micro Condor X3 im Test

Micro Condor X3 E ScooterDen Micro Condor X3 (manchmal auch EMicro Condor X3 genannt) haben wir in unseren E Scooter Test aufgenommen, weil es sich um einen, in mancherlei Hinsicht, recht ungewöhnlichen Elektroroller handelt. Zum Einen ist er mit einem Gewicht von gerade einmal 10,8 kg einer der leichtesten Elektroroller überhaupt, zum anderen hat ein cooles Tretroller Feeling. Das sind schon mal riesige Pluspunkte, aber kann dieser Scooter auch mit seinen Fahreigenschaften überzeugen?

Cooler Drehgriff und Rekuperation

Ungewöhnlich ist auch, dass dieser Roller, im Gegensatz zu den meisten anderen Modellen, keinen Finger- oder Daumengasgriff hat, sondern mit einem Drehgriff ausgestattet ist – dreht man diesen zurück, wird beschleunigt – dreht man ihn nach vorn, wird abgebremst. Darüber hinaus hat der Micro Condor X3 die Fähigkeit zur Rekuperation – das bedeutet, dass beim Bremsen erzeugte Energie in das System zurückgespeist wird, was wiederum zur Verlängerung der Reichweite führt.

Unbedingt erwähnenswert ist auch, dass dieser Elektroroller, als einziger in unserem Test, mit keinem Tacho ausgestattet ist. Ein fest installiertes Frontlicht gibt es nicht, aber ein LED Rücklicht ist vorhanden. Ein beigelegtes Frontlicht läßt sich per Gummiband einfach um den Lenker legen.

Der Micro Condor X3 hat eine 8“ Hartgummibereifung vorn und hinten. Ungewöhnlich ist, dass dieser Roller sogar mit einer Fußtrittbremse ausgestattet ist (inkl. Bremslichtfunktion). Eine zusätzliche Bremse am Lenker ist ebenfalls vorhanden.

Laut Herstellerangaben sollen die Maximalgeschwindigkeit bei 25 km/h und die maximale Reichweite bei 25 km liegen. Angetrieben wird der Micro Condor X3 von einem 250 Watt Motor, der allerdings eine Maximalleistung von ganzen 500 Watt hat (bürstenloser Nabenmotor).

Als Fahrer hat man die Wahl zwischen vier verschiedenen Fahrmodi: Den Fußgänger-Modus bis 6 km/h, den Eco Modus bis 20 km/h und die Sport- und Aktiv-Modi mit einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h. Interessant ist, dass es sich bei dem Aktiv-Modus um einen „Hybrid-Modus“ handelt, in dem Fahrer zwar treten muss, aber von einem Motor unterstützt wird – ähnlich wie bei einem E Bike. Der Micro Condor X3 kann also optional auch als Hybrid genutzt werden. Es besteht sogar die Möglichkeit, den Motor komplett zu deaktivieren, so dass das Gefährt als normaler Tretroller genutzt werden kann.

Ungewöhnlich ist auch, dass die Einstellung der Fahrmodi durch Drücken der Abdeckung am Hinterrad erfolgt. Eine Bedieneinheit am Lenker gibt es nicht. 

Micro Condor X3 – Testbericht

Wir testeten den Micro Condor X3 unter unterschiedlichen Bedingungen, sowohl auf asphaltierten Wegen, aber auch im Gelände und auf Steigungen. Wir setzten zwei Testfahrer in unterschiedlichen Gewichtsklassen ein, nämlich einen Fahrer mit 75 kg und einen mit 115 kg Körpergewicht.

Zuerst fuhren wir den Micro Condor X3 auf ebenen Straßen, wo sich der Roller richtig gut machte. Das Fahrverhalten hat uns wirklich angesprochen, der Roller lag sicher auf der Straße, da die Trittbretthöhe niedrig ist besitzt er einen tiefen Schwerpunkt und vermittelt eine gute Fahrstabilität. Gas geben und Abbremsen mit dem Gasgriff klappte sehr gut – generell hat der Gasgriff den Vorteil, dass sich die Beschleunigung sehr gut dosieren lässt, sogar besser als bei manchen Daumen- oder Zeigefingergashebeln. Für den städtischen Verkehr ist dieser Scooter also top geeignet, auf schwierigem Untergrund sah die Sache allerdings etwas anders aus:

Leider ist der Micro Condor X3, trotz kleiner 8“ Reifen, mit keiner Federung ausgestattet, was sich im Praxistest auch durchaus bemerkbar machte – auf unebenem Untergrund fährt sich der Scooter ziemlich ruckelig und man wird ganz schön durchgeschüttelt. Dieses Gefährt ist also definitiv am besten für glatte, asphaltierte Wege geeignet, fürs Gelände oder Pflastersteine eher nicht.

Aber wie gesagt, auf asphaltierten, weitgehend ebenen Strecken machte der Micro Condor X3 eine gute Figur: Die Motorleistung war ausreichend, unser 75 kg Fahrer erreichte locker 25 km/h, unser 115 kg Fahrer kam auch auf ausreichende 23 km/h. Die Beschleunigung war ebenfalls Ok, von 0 auf 40 Meter kam der Roller in 9,02 Sekunden (die meisten anderen Scooter in unserem Test waren allerdings größtenteils noch ein wenig flotter). Der E Micro beschleunigt auch im höheren Bereich noch agil, was dem Fahrer das Gefühl von einem guten Flow gibt. Auf 5° Steigungen erwies sich der Elektro Scooter auch als ausreichend kräftig, selbst nach einer Strecke von 150 Metern wurde immer noch die Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h gehalten.

Kurzer Bremsweg und extrem mobiles Handling

Wirklich klasse war der sehr kurze Bremsweg: Selbst bei maximalem Tempo lag der Bremsweg nur bei 3,87 Meter – ein sehr guter Wert, die Bremsen machen einen tollen Job. Hier macht sich offenbar auch das geringe Gewicht des Rollers bemerkbar. Insgesamt können immerhin 3 Bremsen wirken: Bremsgriff am Lenker, Rekuperation am Lenker und Fußbremse. 

Klasse ist darüber hinaus, dass sich das Zusammen- auf Aufklappen dieses Scooters ganz bequem binnen weniger Sekunden erledigen lässt.

Fazit: Für einen günstigen Preis von ca. 1.000 Euro (UVP des Herstellers) gibt es mit dem Micro Condor X3 einen durchaus empfehlenswerten Elektroroller, der allerdings eher für den Einsatz in der Stadt auf glatten Wegen konzipiert wurde. Aufgrund der fehlenden Federung ist das Gefährt fürs Gelände definitiv ungeeignet. Wirklich interessant ist die optionale Hybrid-Funktion (Aktiv-Modus), bei der man selber treten muss und dabei vom Motor unterstützt wird – das bringt den Kreislauf in Schwung, so dass dieser Roller auch als Sportgerät genutzt werden kann. Ein riesiger Vorteil ist das sehr geringe Gewicht von nicht einmal 11 kg – im zusammengeklappten Zustand kann dieses Gefährt also recht problemlos herumgetragen werden. Ein kleiner Nachteil des Scooters ist der nicht vorhandene Tacho, was sich aber im Einsatz auf der Straße nicht wirklich bemerkbar machte. Insgesamt ist dieser Scooter sehr einfach in der Anwendung, leicht transportierbar und für den Einsatz in der Stadt sehr empfehlenswert.

Testergebnis

Testsieger Mobilität 
Testsieger Tretroller-Feeling

Gesamtpunktzahl: 67,5 (von 80 Punkten), 3. Platz

Fahrtest: 39,5 (von 50 Punkten), 6. Platz

Gesamttest: 28 (von 30 Punkten), 3. Platz 

UVP des Herstellers: 999 Euro

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