SXT Neo im Test
SXT dürfte mit Sicherheit eine der wichtigsten Marken im E Scooter Segment sein. Das SXT Sortiment umfasst diverse Typen von Elektrorollern, aber auch E-Boards und E-Motorroller. Wir haben bereits diverse SXT Elektroroller getestet, die in unserem Test auch stets gut abgeschnitten haben. Ein SXT Scooter, den wir bis jetzt noch nicht genauer unter die Lupe genommen hatten, war der SXT Neo. Dies wollen wir jetzt ändern und herausfinden, ob auch dieser Elektroroller dieselbe hohe Qualität hat wie die zuvor getesteten SXT Scooter.
Hier zuerst die reinen Fakten zum SXT Neo:
Der SXT Neo hat einen Vorderradmotor mit einer konstanten Leistung von 250 Watt, aber mit einer Maximalleistung von 500 Watt. Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 26 km/h, kann aber optional auf 10 oder 20 km/h gedrosselt werden.
Zur Ausstattung gehört ein 36V 238 Wh Li-Ion Akku, der (laut Herstellerangaben) eine maximale Reichweite von bis zu 25 Kilometern ermöglichen soll. Im Gegensatz zu vielen anderen Elektrorollern, bei dem der Akku unter dem Trittbrett angebracht wurde, befindet sich der Akku beim SXT Neo übrigens in der Lenkerstange. Die Ladezeit liegt bei 3-5 Stunden.
Sehr leichter E Scooter
Der SXT Neo ist ein Aluminiumscooter mit einem Gewicht von nur 9,7 Kilogramm, womit dieses Modell zu den absoluten Leichtgewichten unter den Elektrorollern gezählt werden kann. Allerdings möchten wir darauf hinweisen, dass es sogar noch deutlich leichtere SXT Scooter gibt – z.B. den SXT Carbon V2 mit einem Gewicht von gerade einmal 7,5 kg. Die maximale Zuladung des SXT Neo liegt übrigens bei recht hohen 125 Kilogramm, weshalb dieser Scooter auch für Fahrer mit etwas mehr Körpergewicht geeignet sein sollte.
Der SXT Neo fährt auf relativ kleinen 6“ Vollgummireifen und ist hinten mit einem Stoßdämpfer ausgestattet. Da dieser Roller vorne und hinten eine LED Beleuchtung hat, kann er auch in der Dämmerung oder nachts gefahren werden.
Zur Ausstattung gehört eine hintere Fußbremse und eine vordere (elektromagnetische) Bremse, die via Hebel am Lenker betätigt wird. Interessant ist, dass diese Bremse mit der Fähigkeit zur Rekuperation ausgestattet ist - das bedeutet, dass beim Bremsen entstehende Energie in den Akku zurückgeleitet wird, was zu einer Verlängerung der Reichweite führt. Ein Bremslicht ist vorhanden.
Ein übersichtliches Display am Lenker zeigt alle relevanten Werte an, wenn man unterwegs ist – z.B. das aktuelle Tempo und den Ladestand.
Selbstverständlich lässt sich auch dieser E Scooter mit wenigen Handgriffen kompakt zusammenklappen. Aufgrund des geringen Gewichts sollte er sich dann auch leicht tragen lassen.
Erwähnenswert ist noch, dass der Scooter mit einem praktischen Ständer ausgestattet wurde (was ja nicht bei jedem Elektroroller der Fall ist).
SXT Neo Testbericht
Rein optisch machte der SXT Neo nach dem Auspacken einen guten Eindruck. Die Verarbeitung wirkt hochwertig und robust. Auch die schlichte, aber stylish wirkende Optik konnte uns absolut überzeugen. Außerdem war er schön klein und kompakt. Da waren wir natürlich gespannt, wie sich der SXT Neo auf der Straße machen würde.
Zuerst machten wir einige Testfahrten auf ebenen, asphaltierten Straßen. Beschleunigt wird via Daumengasgriff rechts am Lenker, was auch gleich gut geklappt hat. In Sachen Beschleunigung gab es schon einmal nichts auszusetzen – in der höchsten Geschwindigkeitsstufe gab der Roller schön kräftig Gas. Die 26 km/h Maximalgeschwindigkeit erreichten wir problemlos. Das hintere Federbein hat dabei kleinere Straßenunebenheiten gut ausgeglichen.
Als wir den Roller dann im Gelände testeten, machte er allerdings keine so gute Figur mehr: Man kam nur noch schlecht vorwärts. Und es wurde schnell klar, dass der SXT Neo mit seinen kleinen 6“ Reifen für Rasen oder Feldwege definitiv ungeeignet ist.
Außerdem fiel uns auf, dass man beim Fahren des SXT Neo in Kurven oder bei schnellen Ausweichbewegungen stets ein wenig aufpassen musste, nicht zur Seite wegzurutschen, was offenbar auf den Frontmotor zurückzuführen ist.
Außerdem führte die Kombination von Frontmotor und Akku in der Lenkerstange noch zu einem weiteren Problem, denn wenn man den Scooter hochnimmt, ist dieser sehr ungewichtig. Auch wenn man den Roller schiebt, liegt das Gewicht des Scooters unserer Ansicht nach zu sehr im Lenker. Somit lässt sich sagen, dass der Frontmotor einem möglichst optimalen Handling doch eher abträglich ist.
Was uns auch noch auffiel ist, dass die Rücktrittbremse hinten nicht sehr effektiv gebremst hat – selbst wenn man voll drauftrat, passierte nicht allzu viel. Die elektromagnetische Bremse vorne hat aber gut funktioniert.
Wir mussten übrigens im Test auch einen relativ hohen Akkuverbrauch feststellen – ob man mit dem SXT Neo also wirklich bis zu 25 Kilometer weit fahren kann, finden wir doch etwas zweifelhaft. Dies dürfte bestenfalls unter absolut optimalen Bedingungen möglich sein.
Fazit: Im Praxistest machte der SXT Neo eine durchwachsene Figur. Für den Einsatz in der City auf ebenen Wegen ist der Elektroroller durchaus geeignet, aber wenn man gerne mal mit dem Scooter ins Gelände möchte, sollte man doch besser ein anderes Modell wählen. Die Verarbeitung des SXT wirkte dagegen überzeugend, und auch in Sachen Ausstattung blieben keine Wünsche offen.
Wir fanden allerdings, dass die Kombination von gleich zwei relativ schweren Bestandteilen, nämlich Frontmotor und Akku, im vorderen Bereich des Elektrorollers mit einigen Nachteilen verbunden ist. Manchmal musste man beim Fahren aufpassen nicht zur Seite wegzurutschen. Außerdem ist die Gewichtsverteilung bei dem Roller etwas ungünstig, insbesondere wenn man ihn doch einmal schieben muss.
Abschließend müssen wir sagen, dass uns die anderen SXT Elektroroller aus unserem Test besser gefallen haben als der SXT Neo. Aber dafür sind diese E Scooter (SXT Light plus & SXT Buddy V2) auch deutlich teurer. Für einen Preis von unter 500,- Euro bekommt man mit dem SXT Neo einen Elektroroller, der durchaus zu empfehlen ist – wenn auch mit den genannten Einschränkungen. Aber in Anbetracht des Preis-Leistungsverhältnisses ist dieser E Scooter schon OK.