EGRET TEN V3 im Test
Natürlich mussten wir auch den neuen Egret Ten V3 in unseren großen E Scooter Test aufnehmen.- immerhin handelt es sich bei diesem Modell um den kraftvollsten EGRET Elektroroller überhaupt.
Zuerst ein paar reine Fakten zum Egret Ten V3: Das hervorstechendste Merkmal an diesem Elektroroller ist mit Sicherheit der extrem starke Antrieb: Der Egret Ten V3 wird von einem 500 Watt Motor im Hinterrad angetrieben, die maximale Motorleistung liegt sogar bei sehr hohen 800 Watt. Damit liegt die Motorleistung des Egret Ten V3 deutlich über der von den anderen sieben Elektrorollern aus unserem großen Test. Es handelt sich beim Antrieb übrigens um einen bürstenlosen Nabenmotor.
Laut Herstellerangaben liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 30 km/h. Der 48V / 11,6Ah Lithium-Ionen Akku soll eine sehr hohe Reichweite von 42 Kilometern ermöglichen – wenn man permanent Vollgas gibt, dürfte die Reichweite allerdings eher bei 30 Kilometern liegen, was aber immer noch mehr als ausreichend ist.
Der Roller fährt auf schön großen 10“ Luftreifen – daher auch der Name „Egret Ten“. Am Lenker befindet sich eine Bedieneinheit mit gut lesbarem Display, auf dem das aktuelle Tempo, der Ladestand und die gewählte Fahrstufe angezeigt werden. Front- und Rücklicht sind ebenfalls vorhanden. Auffallend ist die sehr robuste, solide Verarbeitung.
Wie so gut wie alle anderen Elektroroller auch, kann der Egret Ten V3 mit wenigen Handgriffen kompakt zusammengeklappt werden. Leider hat dieser Roller den Nachteil, dass er mit einem Gewicht von 17 kg ziemlich schwer ist. Deshalb ist es, selbst im zusammengefalteten Zustand, wirklich nicht ganz einfach den Roller mit sich herumzutragen. Viele andere Elektroscooter sind da doch deutlich leichter.
Der Hersteller „Egret“ hat seinen Sitz übrigens in Hamburg – dort werden die Scooter auch entwickelt und gewartet, hergestellt wird aber in China.
Egret Ten V3 Testbericht
Wir haben den Egret Ten V3 einem umfangreichen Praxistext unterzogen – schließlich handelt es sich um das Flaggschiff unter den Egret Scootern. Um uns ein möglichst gutes Bild machen zu können, ließen wir das Gefährt von gleich 2 Fahrern in unterschiedlichen Gewichtsklassen testen (75 kg und 115 kg). Testfahrten wurden sowohl auf ebenen Strecken als auch auf Steigungen durchgeführt – sowohl auf glatten, asphaltierten Wegen, als auch auf schwierigem Untergrund.
Als wir dieses Modell testeten, fragten wir uns natürlich an erster Stelle, ob der kraftvolle Motor wirklich hält, was er verspricht. Wie sich schnell herausstellte, waren alle anfänglichen Zweifel vollkommen unbegründet - der Antrieb des Egret Ten V3 ist wirklich so powervoll, wie man ihn sich vorstellt!
Das merkte man schon beim Anfahren aus dem Stand: Kein anderer der von uns getesteten Elektroroller beschleunigte so zügig und kraftvoll wie der Egret Ten V3 – die Beschleunigung von 0 auf 40 Meter schaffte der Scooter in gerade einmal 7,12 Sekunden.
Schneller E Scooter der Spitzenklasse
Auch wenn die Maximalgeschwindigkeit laut Herstellerangaben bei 30 km/h liegen soll, konnten wir im Praxis-Fahrtest sogar noch höhere Geschwindigkeiten erreichen: 35 km/h bei 115 kg Fahrergewicht, unser Fahrer mit 75 kg Gewicht schaffte sogar 38 km/h. Selbst mit Feldwegen und Steigungen wurde der Egret Ten V3 spielend fertig. In unserem Test lag die Geschwindigkeit des Scooters bei 5° Steigung und 150 Meter Wegstrecke immer noch bei flotten 29 km/h – da konnte kein anderer der von uns getesteten Elektroroller mithalten (bei den anderen Modellen lag das Tempo unter gleichen Bedingungen gerade einmal zwischen 16 und bestenfalls 25 km/h).
Was uns ebenfalls sehr positiv auffiel ist, dass der Motor trotz seiner extremen Kraft wirklich sehr leise ist.
Gut ist auch, dass man als Fahrer zwischen 5 Fahrstufen hin- und herswitchen kann, wobei der Motor in Stufe 5 seine höchste Power entfaltet. Gas gibt man übrigens per Daumengasgriff, was in unserem Test auch sehr gut geklappt hat.
Super Luftreifen
Mit einer Federung ist der Egret Ten V3 nicht ausgestattet – die ist aber auch überhaupt nicht nötig, da sich im Text zeigte, dass die schön großen 10“ Luftreifen kleine Unebenheiten sehr gut ausgleichen. Dank der Bereifung fährt sich der Egret Ten V3 auch auf unebenem Untergrund schön sicher.
Sehr angetan waren wir auch von dem schön breiten Trittbett, das den Füßen wirklich viel Platz bietet – übrigens hatte man auf keinem einzigen der anderen von uns getesteten Elektrorollern eine so große Trittfläche.
Der Egret Ten V3 ist mit 2 Scheibenbremsen ausgestattet (Öldruckbremse hinten). Was uns etwas negativ auffiel: Wenn man die Bremse links betätigt (Vorderbremse), bremst der Egret Ten V3 unserer Ansicht nach zu abrupt ab – wenn man nicht vorsichtig ist, kann es hier sicherlich zu Unfällen kommen. Sobald man aus voller Fahrt die Vorderbremse betätigt, hat man geradezu das Gefühl, das man fast über den Lenker fliegt. Hier sehen wir definitiv Verbesserungsbedarf. Bei der Bremse rechts am Lenker (Hinterradbremse) dagegen gibt es keinerlei Probleme – der Abbremsvorgang erfolgt nicht zu abrupt und lässt sich sehr gut regulieren. In unserem Test lag der Bremsweg bei maximaler Geschwindigkeit bei 8,05 Meter.
Hierzu müssen wir allerdings darauf hinweisen, dass die vordere Bremse eigentlich gar nicht notwendig ist. Die zweite Bremse wurde im Grunde nur hinzugefügt, weil der Hersteller davon ausgeht, dass ein zweites Bremssystem Voraussetzung sein wird für eine zukünftige Straßenzulassung von Elektrorollern.
Fazit: Mit einem Preis von derzeit 1.599 Euro (UVP des Herstellers) ist der Egret Ten V3 nicht ganz billig, aber dafür bekommt man einen super ausgestatteten E Scooter, der einen deutlich kraftvolleren Motor hat als andere Elektroroller. Dank des kraftvollen Antriebs macht es auch extrem viel Spaß, den Egret Ten V3 zu fahren. In unserem Fahrtest konnte uns dieses Modell voll überzeugen – er liegt sicher auf der Straße, und selbst Steigungen schafft der Scooter mit links. Einen Kritikpunkt haben wir allerdings auch, nämlich das hohe Gewicht von 17 Kilogramm. Ob sich der Egret Ten V3 damit noch für den Alltagsgebrauch eignet, ist eine gute Frage. Wenn man z.B. im dritten oder vierten Stock eines Hochhauses ohne Fahrstuhl wohnt und den Scooter nach jedem Einsatz durch das Treppenhaus in die Wohnung schleppen muss, sollte man sich sehr gut überlegen, ob dieses Modell wirklich das richtige ist – wir sehen den Egret Ten V3 deshalb in erster Linie als tolles Langstrecken- bzw. Spaß-Gerät, weniger als E Scooter für den Alltag. Immerhin gibt es noch andere empfehlenswerte Elektroroller, die zwar etwas weniger Motorpower haben, aber dafür deutlich leichter sind.
Inzwischen wurde der Egret Ten V4 legal.
Testergebnis
2. Testsieger
Testsieger Geschwindigkeit
Testsieger Leistung
Gesamtpunktzahl: 73 (von 80 Punkten), 2. Platz
Fahrtest: 44,5 (von 50 Punkten), 1. Platz
Gesamttest: 28,5 (von 30 Punkten), 2. Platz
UVP des Herstellers: 1599 Euro
Der Hersteller Egret im Überblick