Micro Eagle X3 im Test
Den Micro Eagle X3 haben wir in unseren großen E Scooter Test aufgenommen, weil er gerade einmal 9,6 Kilogramm wiegt und damit ohne Zweifel zu den leichtesten Elektrorollern auf dem Markt überhaupt gehört. Das geringere Gewicht ist natürlich ein gewaltiger Vorteil, aber kann der Eagle X3 auch sonst überzeugen? Um dies herauszufinden, hat unser Team den Scooter im Praxistest genauer unter die Lupe genommen.
Zunächst die wichtigsten Fakten zum Micro Eagle X3:
Der Elektroroller hat einen 250 W Motor, wobei die maximale Motorleistung allerdings bei 500 W liegt. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt 25 km/h. Als Fahrer kann man zwischen 4 verschiedenen Fahrmodi wählen: Fußgängermodus (6 km/h), Eco Modus (20 km/h), Sport Modus (25 km/h) – und dann gibt es da noch den Aktiv Modus, bei dem man ebenfalls bis 25 km/h unterstützt wird. Die Besonderheit am Aktiv Modus ist, dass es sich hierbei im Prinzip um einen „Hybrid-Modus“ handelt – in diesem Modus muss man nämlich selber treten und wird dabei von dem Motor nur unterstützt, ganz ähnlich wie bei einem E Bike.
Zur Ausstattung gehört ein 36V / 90Wh Akku, der allerdings nur eine recht geringe Reichweite von 10 Kilometern hat. Dafür beträgt die Ladezeit aber auch nur 1 Stunde! Erwähnenswert ist, dass der Eagle X3 sogar mit einer Rekuperationsbremse ausgestattet ist.
Der „kleine Bruder“ des Micro Condor X3
Im Prinzip ist der Micro Eagle X3 dem (ebenfalls von uns getesteten) Micro Condor X3 sehr ähnlich. Die wesentlichen Unterschiede sind, dass der Eagle X3 etwas kürzer, aber dafür auch ein wenig leichter ist. Dafür hat der Condor X3 aber eine fast doppelt so hohe Reichweite von rund 20 Kilometern. Außerdem hat der Condor X3 eine etwas höhere Maximalgeschwindigkeit (30 statt 25 km/h).
Genau wie der Condor X3 hat auch der Eagle X3 keinen Finger- oder Daumengasgriff (wie man sie von den meisten anderen Elektrorollern kennt), sondern einen Drehgriff mit Nutzbremse (dreht man den Begriff zurück, wird beschleunigt – dreht man ihn nach vorn, bremst der Scooter ab). Etwas ungewöhnlich ist auch der fehlende Tacho – aber auch dieses Merkmal hat der Micro Eagle X3 mit dem Micro Condor X3 gemein.
Der Micro Eagle X3 ist mit 8“ Gummireifen mit Schaumstoffkern ausgestattet. Eine Federung vorne ist nicht vorhanden, weshalb man dieses Modell vor allem auf ebenem Untergrund fahren sollte.
Micro Eagle X3 – Testbericht
Direkt nach dem Auspacken machte der Micro Eagle X3 schon einmal einen guten Eindruck – die Verarbeitung wirkt hochwertig und robust; das Gesamtbild ist absolut stimmig. Wir fanden den Scooter auch von der Optik her klasse – da kein Tacho und keine Bedieneinheit vorhanden sind, sieht man eigentlich gar nicht, dass es sich hierbei um ein Elektrofahrzeug handelt! Dies liegt auch daran, dass die Steuerung über den Gasgriff erfolgt, der äußerlich gar nicht als solcher erkennbar ist. Die vier LEDS, die den Fahrmodus und den Akkustand anzeigen, sind so dezent in das Trittbrett integriert, dass sie kaum zu sehen sind. Das Einstellen der Fahrstufen erfolgt übrigens, indem man auf das hintere Schutzblech tritt – ungewöhnlich und originell!
Als wir dann losbrausten, waren wir sofort von der Agilität und Wendigkeit dieses kompakten Elektrorollers begeistert. Der Eagle X3 lag stets sicher auf der Straße, man hatte wirklich das Gefühl, einen äußerst soliden E Scooter zu fahren. Erwähnenswert ist auch, dass Gas geben und Abbremsen mit dem Gasgriff im Praxistest sehr gut klappte – unserer Ansicht lässt sich die Beschleunigung mit dem Gasgriff sogar besser dosieren, als mit den Daumen- oder Zeigefingergashebeln manch anderer Elektroroller.
Die Bremsen machten ihre Sache wirklich gut. Die Trommelbremse vorn kann man direkt via Bremshebel am Lenker betätigen; alternativ besteht die Option, die Rekuperationsbremse am Gasgriff zu betätigen.
Kurz gesagt, auf halbwegs ebenen, asphaltierten Wegen war das Fahrverhalten des Eagle X3 absolut top. Aber als wir mit dem Scooter ins Gelände fuhren, machten sich sofort die fehlende Federung und die dünnen Reifen bemerkbar – man wurde stark durchgeschüttelt und kam nur schwer vorwärts. Kurz, für Offroad-Touren ist dieser Scooter definitiv nicht geeignet.
Wirklich praktisch fanden wir aber den integrierten Tempomaten. Diesen kann man aktivieren, indem man 2x kurz hintereinander den Bremshebel bis zum Anschlag zieht – schon hält der Scooter von ganz allein die aktuelle Geschwindigkeit, was sich gerade auf längeren, einförmigen Strecken als sehr angenehm erwies. Durch kurzes Aktivieren der Bremse wurde der Tempomat auch umgehend wieder abgeschaltet.
Wie bereits erwähnt, ist das Trittbrett bei diesem Modell ziemlich kurz (gerade einmal 37,5 cm). Aufgrund des etwas kürzeren Trittbretts kam uns der Eagle vom Fahrverhalten her etwas wendiger als der Condor vor, aber dafür hat der Eagle auch nicht diesen coolen Longboard Flow. Welche Variante einem hier besser gefällt, ist letztlich Geschmackssache.
Was uns positiv auffiel, ist das Vorhandensein von Rück – und Bremslicht. Ein abnehmbares Vorderlicht wird ebenfalls mitgeliefert.
Das Fehlen eines Tachos hat uns überraschenderweise gar nicht großartig gestört. Auch das recht kurze Trittbrett fiel uns beim Micro Eagle X3 Test nicht weiter negativ auf – immerhin war das Trittbrett noch breit genug, um beide Füße nebeneinanderzustellen.
Fazit: Der Micro Eagle X3 hat uns im Test voll und ganz überzeugen können. Das Fahrzeug fährt sich schön agil und spritzig. Darüber hinaus ist der Scooter nicht nur schön klein und kompakt, sondern auch extrem leicht. Man kann ihn also im zusammengeklappten Zustand ganz einfach tragen und auf kleinstem Raum verstauen. Dieses Fahrzeug ist somit eine optimale Lösung für Pendler, die den Scooter auch mal mit in Bus oder Bahn nehmen müssen.
Man sollte allerdings beachten, dass der Eagle X3 mit seinen 8“ Rädern und der fehlenden Federung ganz klar fürs Fahren auf ebenem Asphaltboden konzipiert wurde. Für Fahrten im Gelände ist dieses Modell definitiv nicht gedacht.
Ein Schwachpunkt dieses Modells ist der relativ schwache Akku: Zugegeben, eine Reichweite von maximal 10 Kilometern ist nicht gerade viel, aber für einen E Scooter, der letztlich vor allem als „Last Mile“ Gefährt konzipiert wurde, sollte dies immer noch mehr als ausreichend sein. Verkehrsexperten gehen ohnehin davon aus, dass die meisten Strecken, die man im innerstädtischen Bereich zurücklegt, bei unter 5 Kilometern liegen. Wenn man seinen Elektroroller dagegen häufig für längere Ausflüge ins Grüne nutzen möchte, sollte man aber definitiv auf ein anderes Modell mit höherer Reichweite zurückgreifen.
Was uns besonders gefiel ist die Tatsache, dass man den Eagle X3 auch als Hybrid nutzen kann, was diesen E Scooter ganz klar von den meisten anderen Elektrorollern abhebt – dieses Fahrzeug kann also im Prinzip auch als Sportgerät genutzt werden! Dieses Feature finden wir absolut top, schließlich kann ein wenig Bewegung manchmal nicht schaden, selbst in elektromobilen Zeiten ;-)
Auch Verarbeitung, Haptik und Optik des Micro Eagle X3 konnten uns absolut überzeugen – für einen Preis von deutlich unter 1.000 Euro bekommt ihr mit diesem Modell einen klasse Elektroroller!
Der Hersteller Micro im Überblick